LOGOPÄDIE

Kommunikation ist unser Leben. Sie bedeutet Austausch und Teilhabe.
Aber sie funktioniert nicht von alleine.
Unsere Kommunikation ist angewiesen auf Sprache, Sprechen und Artikulation.

Sprechen

Wer seine Sprachfähigkeit nicht voll entwickeln kann oder verliert, ist gefährdet, ausgeschlossen zu werden. Aus dem Freundeskreis, aus der Gesellschaft, aus dem Beruf.
Kinder, deren Sprachentwicklung zu wenig unterstützt wird, bekommen Probleme. Oder Menschen, die stottern. Menschen nach einem Schlaganfall, Menschen, deren Stimme den beruflichen Anforderungen nicht gewachsen ist.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über das Leistungsspektrum des Heilberufes Logopädie - dem Kommunikationsdienstleister, der Menschen zur Sprache bringt.


Sprache

Unsere Sprache entsteht im Kopf. Sprache, das sind für uns die Wörter, die uns zur Verfügung stehen, die wir über unser Gehör aufgenommen haben. Sprache, das ist auch die Art und Weise, wie wir die Wörter zusammenfügen.

Wenn diese Fähigkeit gestört ist, ist uns eine Verständigung nur noch schwer möglich oder kann sogar völlig unmöglich werden.
Auf Kinder mit einer verzögerten Sprachentwicklung kann das zutreffen. Oder auf Menschen, die nach einem Schlaganfall eine Aphasie (erworbener Sprachverlust) erleiden. Sie müssen neu lernen, was sie seit ihrer Kindheit beherrscht hatten - ihre Sprache.

Logopädie hilft allen Betroffenen, ihre Sprache zu finden.


Sprechen

Das Sprechen ist die Ausführung unserer Sprache. Die uns zur Verfügung stehenden Wörter müssen geformt, d.h. artikuliert werden. Allein 120 verschiedene Muskelgruppen werden dabei miteinander koordiniert - hier können Störungen auftreten.

Die bekanntesten Sprechstörungen sind Lispeln und Stottern. Ist das Sprechtempo zu hoch, spricht man von Poltern, einer Redefluss-Störung, die bezeichnenderweise in die Umgangssprache Einzug gehalten hat. Überflüssiges Sprechen kann schnell in einen Teufelskreis aus Hänseleien, Unsicherheit und Sprechangst führen.

Logopädie hilft, zum flüssigen Sprechen zurückzufinden und die eigene Selbstachtung nicht von der Sprechkompetenz abhängig zu machen.

Auch Multiple-Sklerose- und Parkinson-Patienten können von Sprechstörungen betroffen sein. Sie erhalten Hilfe beim Zurückgewinnen der Kommunikationsfähigkeit, die für uns alle so wichtig ist.


Stimme

Die Stimme ist ein wichtiges Merkmal eines jeden Individuums - an ihr erkennen wir uns, mit ihr wirken wir auf unsere Mitmenschen. Viele Menschen erwerben mit der Stimme ihren Lebensunterhalt und einige - insbesondere Sänger - sogar Ruhm. Meistens jedoch wird die Stimme in Sprechberufen genutzt - weniger glamourös vielleicht, aber mindestens ebenso wichtig.

Treten Störungen auf, hilft eine gezielte Behandlung beim Logopäden, den Beruf weiter und ohne Beeinträchtigungen ausführen zu können.

Darüber hinaus haben viele Kinder Stimmprobleme, die mit einer Gaumenspalte geboren werden. Ihr Spracherwerb kann nicht erst nach dem Abschluss der Gaumenoperationen in der Jugend beginnen. Sie benötigen ihre Stimme schon vorher, so wie auch der Kehlkopfkrebs-Patient seine Stimme nach einer Operation wiedererhalten muss.


Schlucken

Die Muskeln, die uns das Sprechen ermöglichen, benutzen wir auch beim Schlucken. Etwa 2000-mal schluckt der Mensch pro Tag - meist ohne dass ihm dies bewusst ist.

Nicht schlucken zu können, verhindert die Nahrungsaufnahme, das Essen, und stellt eine ganz erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar.

Sich zu verschlucken, kann sogar tötlich enden. Bei neurologisch bedingten Störungen, etwa nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Hirntumor, übernehmen LogopädInnen die tragende Rolle bei einer Schlucktherapie, die interdisziplinär durchgeführt wird.


Prävention

Seit geraumer Zeit schlagen Schulämter Alarm: Kinder sprächen immer häufiger immer schlechter. Sie blieben teilweise weit hinter dem zurück, was vorhergehenden Generationen gar keine Mühe gemacht hat.

Dabei müssten bei vielen Kindern mangelnde Sprachkenntnisse gar nicht erst auftreten. Präventive Maßnahmen zu Hause oder im Kindergarten verhindern, dass es soweit kommt.

LogopädInnen leisten mit Beratungs- und Schulungsmaßnahmen die notwendige Unterstützung. Zum Beispiel für Eltern, deren Kinder mehrsprachig aufwachsen, oder für MitarbeiterInnen von Kindertagesstätten.

Frühe Förderung im Spracherwerbsprozess kann Probleme vermeiden und Kosten mindern. Denn die Kosten potenzieren sich, je später die Probleme erkannt werden. Kosten, die am Ende die Gesellschaft zu tragen hat, wenn später umfangreiche Therapien notwendig werden. Aber nicht nur hier setzen LogopädInnen auf Prävention.

Gesunde Menschen in Sprechberufen, also Lehrer, Rechtsanwälte, Pfarrer und Politiker, profitieren von uneingeschränktem Erhalt der Stimme genauso, wie die Mitarbeiter im Call-Center, die den ganzen Tag telefonieren. Neben der Therapie von Störungen bieten LogopädInnen deshalb auch Beratungen und Trainings an, die helfen, die eigene Kommunikationsfähigkeit auf hohem Niveau zu halten.


Quelle: Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V.

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- Praxis für Logopädie Thomas Winter -
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